Für Zeug*innen von Polizeigewalt

Wenn du siehst, wie eine Person von der Polizei kontrolliert wird, kannst du die Person unterstützen. Hier ein paar Ideen, was du machen kannst. Sei dir bewusst, dass du als Zeug*in Teil der Situation bist. Achte darauf, dass dein Verhalten keine weiteren Probleme für die betroffene Person verursacht.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie du bei einer Polizeikontrolle reagieren kannst. Je nach Handlung und je nachdem wer du für die Polizei bist, kann deine Intervention unterschiedliche Konsequenzen für dich haben. 
  • Überprüfe kurz, wie du dich fühlst. Wenn du dein Verhalten gerade nicht gut einschätzen kannst, z.B. weil du sehr gestresst, krank oder unter Drogeneinfluss bist, halte dich eher raus.
  • Bleib in der Nähe der Kontrolle stehen. Protokolliere Informationen wie Zeit und Ort sowie Handlungen, Aussagen, Verhalten, Kennzeichen der Polizei. Damit signalisierst du der Polizei, dass sie beobachtet wird.
  • Versuche die betroffene Person nach Möglichkeit direkt anzusprechen. Frag, ob es ihr gut geht und ob sie Hilfe braucht. Sag, dass du dich als Zeug*in anbietest und solidarisch mit ihr bist.
  • Frag die Polizei nach dem Grund und der rechtlichen Grundlage für die Kontrolle. Mach deutlich, dass du die polizeiliche Maßnahme nicht behinderst und dich als Zeug*in anbietest. Du kannst zu der Polizei sagen: „Ich beobachte die Kontrolle und behindere die polizeiliche Maßnahme nicht.“
  • Frag nach dem Namen der Polizist*innen. Versuch dir, Merkmale der Polizist*innen zu merken. 
  • Denk daran, auf keinen Fall die Polizist*innen anzufassen.
  • Mache andere Personen um dich herum auf die Situation aufmerksam.
  • Film die Kontrolle, vor allem wenn die Polizei körperliche Gewalt ausübt. Falls die Polizei dir verbieten will, dass du filmst, kannst du sagen, dass du das Video nicht veröffentlichen wirst und das gesprochene Wort nicht aufnimmst. Es könnte sein, dass die Polizei dir trotzdem das Handy wegnimmt.
  • Wenn möglich, bleib bis zum Schluss der Kontrolle dabei, um im Nachhinein mit der betroffenen Person in Ruhe sprechen zu können. Frag, ob sie etwas Bestimmtes braucht und tauscht eure Kontakte aus.
  • Biete der Person die Nummer von Leben ohne Strafe an: +49 177 96 87 04 8
  • Du kannst uns im Nachhinein anrufen, damit wir den Fall dokumentieren.
Egal, ob du ein Protokoll machst oder die Polizei filmst – Hauptsache, wir lassen uns nicht alleine. Wir passen aufeinander auf!